Inkontinenz - Unfreiwilliges Wasserlassen ist für Viele ein Tabu
Harninkontinenz oder unfreiwilliges Wasserlassen bedeutet, dass du deinen Urin nicht zurückhalten kannst, und ein Unglück passiert. Inkontinenz ist ein Tabuthema, da es peinlich ist, sich einzunässen. Doch viele können Hilfe zur Lösung von unfreiwilligem Wasserlassen bekommen. Hier erfährst du, was Harninkontinenz ist, und was du tun kannst, wenn du unter unfreiwilligem Wasserlassen leidest.
In diesem Artikel
Was ist Inkontinenz?
Normalerweise urinierst du zwischen 5- und 7-mal pro Tag, dementsprechend circa jede 3.-4. Stunde im Laufe des Tages. Deine Harnblase kann eine Menge von circa 300-500ml fassen, und den Harndrang können die meisten selbst steuern. Dennoch gibt es mehr als 400.000 erwachsene Männer und Frauen, die unter einer Form von Inkontinenz leiden. Hinzu kommt eine Zahl von Kindern, die Probleme mit unfreiwilligem Wasserlassen haben.
Viele verstecken dieses Problem und schämen sich für ihr Leiden, weswegen sie keine Behandlung gegen ihre Harninkontinenz erhalten. Dies ist ärgerlich, denn es handelt sich um ein Problem, dass deine Lebensqualität beeinflussen kann. In den meisten Fällen kann etwas gegen das Problem unternommen werden.
Was sind Symptome von Inkontinenz?
Mögliche Symptome für Inkontinenz sind:
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen, wenn du auf der Toilette bist
- Durchgängiges Tropfen von Urin
- Du kannst es nicht halten, und lässt Wasser, bevor du die Toilette erreichst
- Dein Schlaf wird mehrmals unterbrochen, da du nachts auf die Toilette musst
Was ist Stressinkontinenz?
Du lässt Wasser, wenn du niest, lachst oder Sport machst. Stressinkontinenz entsteht durch eine Schwächung der Stütze unter der Harnröhre, und du kannst gezielt deinen Beckenboden trainieren, um die Chance zu vergrößern, die Stressinkontinenz loszuwerden.
Falls dies nicht helfen sollte, kann es sein, dass eine Operation notwendig ist in gleichzeitiger Behandlung mit Hormon-Zäpfchen. Typischerweise sind Frauen von Stressinkontinenz betroffen, doch auch Männer können darunter leiden.
Dranginkontinenz ist kräftiger Harndrang
Wenn du häufig Harndrang hast, und der Drang so kräftig ist, dass du es nicht rechtzeitig auf die Toilette schaffst, kannst du unter Urgency-Inkontinenz leiden. Man nennt diese Form der Inkontinenz auch Dranginkontinenz, und bedeutet, dass deine Harnblase sich unfreiwillig zusammenzieht oder dein Schließmuskel nicht richtig dicht schließt. Du kannst selbst etwas dagegen tun, indem du dein Trinkverhalten änderst oder deine Harnblase trainierst.
Es kann auch nötig sein, zu Medikamenten zu greifen, die zur Entspannung der Harnblase führen. Des weiteren kann eine Elektrostimulation vorgenommen werden, bei der die Schleimhäute der Vagina durch schwachen Strom von kleinen Elektroden stimuliert werden, oder es können Hormon-Zäpfchen verwendet werden, wenn du eine Frau in den Wechseljahren bist. Auch eine Operation kann notwendig sein, um das Problem zu lösen.
Überlaufinkontinenz - Wenn du vergisst auf deinen Körper zu hören
Wenn du auf die Toilette gehst, wird die Harnblase nicht vollständig geleert. Dies kann vorkommen, wenn du über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend auf deinen Körper gehört hast, und vergessen hast, seine Signale zu beachten. Deshalb kann es sein, dass du eine große und erschlaffte Harnblase entwickelt hast, welches sich durch ein stetiges unfreiwilliges Wasserlassen bemerkbar macht.
Inkontinenz bei Frauen
Harninkontinenz tritt bei Frauen in allen Altersgruppen auf. Dennoch sind meist ältere Frauen von unfreiwilligem Wasserlassen betroffen. Unter 40 bis 60-jährigen Frauen stellen circa 16% einmal wöchentlich Symptome bei sich selbst fest.
Inkontinenz bei Männern
Inkontinenz bei Männern entsteht durch eine vergrößerte Prostata. Dadurch kann es schwer sein, die Harnblase vollständig zu entleeren, und der Urinstrahl ist nicht so kräftig, wie er normalerweise ist. Ein kleiner Trick ist es, sich nach dem Wasserlassen ein wenig auf die Lenden zu drücken, um den restlichen Urin hinaus zu bekommen.
Inkontinenz bei Kindern
Unfreiwilliges Wasserlassen bei Kindern über 5 Jahren nennt man Inkontinenz und wird in Tagesinkontinenz und Nachtinkontinenz eingeteilt.
Wenn dein Kind, dass mehr als 6 Monate trocken war, anfängt tagsüber oder nachts einzunässen, solltest du zuerst sicher gehen, dass das Kind keine Infektion bekommen hat, Diabetes, oder Probleme mit der Konzentration des Urins hat.
Du solltest auch in Betracht ziehen, ob dein Kind emotionalem Stress ausgesetzt sein könnte. Denn auch das kann zu unfreiwilligem Wasserlassen führen.
Warum bekommt man Inkontinenz?
Es kann viele verschiedene Gründe geben, weswegen du anfängst unter unfreiwilligem Wasserlassen zu leiden. Doch in den meisten Fällen kann etwas dagegen unternommen werden, sodass du dich nicht mit diesem Problem herumschlagen musst.
Krankheiten können zu unfreiwilligem Wasserlassen führen
Falls du Diabetes, Parkinson, Multiple Sklerose, oder verschiedene Arten von Rückenproblemen hast, kann sich dies negativ auf deine Harnblase auswirken und Inkontinenz in leichterem oder schwererem Grad zur Folge haben.
Inkontinenz unter Einnahme von Medikamenten
Einige Arten von Medikamenten haben Inkontinenz als Nebenwirkung.
Bist du in den Wechseljahren?
Wenn du in den Wechseljahren bist, können die Schleimhäute in der Scheide und rund um die Harnröhre dünner werden. Somit kann die Fähigkeit den Urin zu stoppen, verloren gehen. Symptome für Veränderungen an den Schleimhäuten können sich durch Juckreiz und Schmerz, sowie häufige Harnwegsinfektionen und Blutungen oder Irritationen bemerkbar machen.
Was kann ich selbst gegen unfreiwilliges Wasserlassen tun?
Wenn du möchtest, dass die Inkontinenz weniger Platz in deinem Alltag einnimmt, gibt es mehrere Dinge, die du tun kannst. Doch welche Maßnahmen helfen hängt auch davon ab, unter welcher Form von unfreiwilligem Wasserlassen du leidest. Deshalb kann es ratsam sein, einen Plan für Maßnahmen zusammen mit deinem Hausarzt zu erstellen.
Gewichtsverlust kann Inkontinenz mindern
Falls du übergewichtig bist kann die Inkontinenz durch Abnehmen verringert werden.
Trink weniger Kaffee, Softdrinks und Alkohol
Kaffee beinhaltet Koffein, in Tee ist Thein enthalten, und Softdrinks enthalten Kohlensäure, Zitronensäure oder künstliche Süßungsmittel. Diese Inhaltsstoffe zusammen mit Alkohol, können unglückliche Reaktionen in deiner Harnblase auslösen. Du kannst mit einem Getränk zur Zeit herausfinden und ausschließen, welches dieser Getränke bei dir zu unfreiwilligem Wasserlassen führt.
Verwende eine geeignete Binde bei Harninkontinenz
Eine herkömmliche Hygienebinde kann bei unfreiwilligem Wasserlassen schnell zu kurz kommen, da diese nicht für derartige Probleme entwickelt werden. Deshalb kann es ratsam sein, eine Urinbinde zu verwenden, die Flüssigkeiten wie Urin aufsaugen kann. Gleichzeitig verhindert die Binde auch die Entstehung von Gerüchen, die in Verbindung mit Inkontinenz entstehen können.
Wie viel sollte ich im Laufe eines Tages trinken?
Es wird empfohlen, über den Tag zwischen 1,5 und 2 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Hierbei solltest du alle Getränke mitzählen, auch Kaffee und Tee. Bei warmen Temperaturen im Sommer, oder wenn du viel trainierst oder stillst, solltest du zwischen 2 und 2,5 Litern am Tag trinken.
Eine Regel, die es zu erinnern gilt: Alles, was du nach 18 Uhr trinkst, muss in der Nacht wieder raus. Darum kann es ratsam sein auf Kaffee am Abend oder einen halben Liter Cola zusammen mit dem Popcorn zum Filmabend wegzulassen, wenn dein Schlaf in der Nacht möglichst nicht durch einen Gang auf die Toilette unterbrochen werden soll.
Wie oft sollte ich auf Toilette gehen?
Es ist immer eine gute Idee regelmäßige Gewohnheiten für Toilettengänge zu haben. Natürlich ist es nicht möglich alle Toilettengänge schematisch im Detail zu planen, doch eine Entleerung alle 3 bis 4 Stunden tut der Harnblase gut - je nachdem, wie viel du getrunken hast.
Wenn du dich auf der Toilette befindest, solltest du dir Zeit lassen. Wenn deine Blase nicht vollständig geleert wird, kann dies zu einer Blasenentzündung führen. Wenn du nicht von selbst allen Urin loswerden kannst, kannst du einen Trick anwenden, und aufstehen und dich ein wenig bewegen. Danach probierst du erneut, ob du dich des restlichen Urins entleeren kannst.
Training des Beckenbodens
Stärkere Muskeln im Beckenboden helfen unfreiwilliges Wasserlassen zu verhindern, da die Muskeln zum Verschluss der Harnröhre beitragen.
Vaginaltampon oder Vaginalring
Du kannst einen Vaginaltampon verwenden, der den Hals der Harnblase stützt und somit den Schließmechanismus wiederherstellt, sodass unfreiwilliges Wasserlassen vermieden werden kann.
Darüber hinaus kannst du auch einen Vaginalring in die Scheide einsetzen lassen, der die Gebärmutter und Scheidenwände stützt, sodass diese sich nicht absenken und so zu Harninkontinenz führen.
Medizinische Behandlung
Eine Behandlung von Harninkontinenz kann auf mehrere Weisen durchgeführt werden. Frauen, die Probleme mit unfreiwilligem Wasserlassen im Zuge der Wechseljahre haben, können von einer lokalen Östrogenbehandlung durch Zäpfchen oder einer Creme profitieren, bei sowohl Stress-, als auch Urgency-Inkontinenz. Es dauert typischerweise ein paar Monate, bevor du die Effekte der Behandlung bemerkst. Du solltest auch dann die medizinische Behandlung fortsetzen.
Bei Stressinkontinenz kannst du ein Medikament erhalten, dass an den kleinen Muskeln der Harnröhre wirkt. Urgency-Inkontinenz kann mit Mitteln behandelt werden, die zur Entspannung der Harnblase beitragen.
Operationen sind effektiv
Falls alle anderen Methoden nicht helfen, kann es sein, dass eine Operation nötig ist. Dies ist speziell bei Frauen häufig der Fall, die unter Stressinkontinenz leiden. Operationen sind generell effektiv.
Botox kann helfen
Bei Frauen mit Urgency-Inkontinenz kann die Injektion von Botulinumtoxin, wie zum Beispiel Botox, in der Harnblasenwand eine sehr effektive Behandlungsmethode sein. Die Behandlung sollte nach circa 6 Monaten wiederholt werden.
Wirkt Geruch, Trockenheit und Irritation entgegen
Barrier Cream von Australian Bodycare kann im Intimbereich verwendet werden, wenn du Rötungen, Irritationen und Schmerzen in Verbindung mit Harninkontinenz bemerkst.
Barrier Cream ist pH-reguliert für die Verwendung im Intimbereich, sodass Hautprobleme wie Juckreiz und Irritationen umgangen werden. Bei täglicher Verwendung kannst du eine gute und gesunde Intimhygiene erreichen, die Geruch, Trockenheit, und Unwohlsein im Intimbereich, entgegenwirkt.
Unterstütze die Pflege auch gerne mit einer guten Intimseife, die schonend und effektiv Geruchsbakterien entfernt. Intim Wash von Australian Bodycare mit Teebaumöl enthält natürliches Teebaumöl, Milchsäure und Vitamin C aus Buschpflaumen, die dem Intimbereich ein reines und frisches Gefühl verleihen. Die Zusammensetzung der verschiedenen Inhaltsstoffe reinigt die Haut effektiv und tiefenrein und erfrischt den Intimbereich, sodass unangenehme Gerüche vermieden werden.
Reinige ohne Wasser bei Irritation und Rötungen
Wenn dein Intimbereich in Verbindung mit unfreiwilligem Wasserlassen extrem gerötet und irritiert ist, kann es hilfreich sein, beim Waschen den Gebrauch von Wasser zu vermeiden. Es könnte die Irritationen verschlimmern. Cleansing Micellar Gel ist ein Reinigungsgel, das schonend Unreinheiten und Bakterien entfernt, und stellt somit einen guten Ersatz für den Waschlappen dar.